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Dr. Berthold Amann über die erste gemeinsame Fachtagung der Deutschen Gesellschaft für Angiologie und der Deutschen Diabetes Gesellschaft

· »Wir sind die Lobby für Menschen mit diabetischem Fußsyndrom«
gemeinsame Fachtagung der Deutschen Gesellschaft für Angiologie und der Deutschen Diabetes Gesellschaft

Sieben Millionen Menschen in Deutschland haben Diabetes, rund zehn Millionen Menschen haben Durchblutungsstörungen – und sehr häufig hängt beides miteinander zusammen. »Über 80 Prozent der Amputationen am Bein, die in Deutschland durchgeführt werden, gehen auf Diabetes zurück«, sagt Dr. Berthold Amann, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin im Franziskus-Krankenhaus (FKH) und Tagungspräsident der Deutschen Gesellschaft für Angiologie (DGA) in diesem Jahr.

 

Rund 25.000 Amputationen wegen Diabetes

Allein in den Krankenhäusern summiert sich das auf rund 25.000 diabetesbedingte Beinamputationen pro Jahr. Hinzu kommen zahlreiche sogenannte Minor-Amputationen, wo vor allem Zehen oder Vorfußanteile abgenommen werden müssen. »Dabei könnte man viele Extremitäten retten – durch eine konsequente Vorbeugung und frühe Behandlung des diabetischen Fußsyndroms, durch Zweitmeinungen und durch endovaskuläre Operationen in spezialisierten Zentren«, betont Dr. Amann.

Unter dem Motto »Auf einem Bein kann man nicht stehen« halten deshalb die Deutsche Gesellschaft für Angiologie und die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) im Rahmen der DDG Herbsttagung erstmals einen gemeinsamen Kongress ab. Vom 24. bis zum 26. November 2022 werden sich Gefäßmediziner:innen, Ärzte und Ärztinnen für Diabetologie und Mitglieder von Diabetes-Behandlungsteams auf dem hybriden Kongress in Wiesbaden austauschen. Mehr als 4000 Teilnehmende werden erwartet.

Fußnetze, Zweitmeinungen, endovaskuläre Operationen in Spezialzentren

Für die Deutsche Gesellschaft für Angiologie organisiert FKH-Chefarzt Dr. Amann den Kongress als Tagungspräsident, gemeinsam mit PD Dr. Kilian Rittig, der von Seiten der DDG als Tagungspräsident berufen wurde. Beide haben sowohl die Fachqualifikation für Diabetologie als auch für Angiologie. »Diese Kombination ist noch selten, aber wir möchten die Verknüpfung möglichst schon in der Ausbildung fördern, denn die Schnittmenge der gemeinsamen Patientinnen und Patienten ist gigantisch und für Diabetes-Patienten ist die interdisziplinäre Therapie wichtig«, erläutert Dr. Amann.

So fehle es in weiten Teilen Deutschlands noch an sogenannten »Fußnetzen« – also an Netzwerken, in denen unter anderem Angiologen, Diabetologen, Wundfachkräfte und Fußchirurgen zusammenarbeiten. Und viel zu selten würden Patientinnen und Patienten in spezialisierte Zentren überwiesen, die durch endovaskuläre Eingriffe oder gefäßchirurgische Operationen die Gefäßdurchblutung wiederherstellen und dadurch Extremitäten retten können.

Eine Stimme für Patienten, die oft hilflos sind

»Die betroffenen Patientinnen und Patienten sind meistens eher älter, häufig sehr krank und können oft nicht gut für sich selbst sprechen«, sagt Dr. Amann. »Deshalb tun wir es für sie: Wir sind die Lobby für Menschen mit diabetischem Fußsyndrom.«

Dr. Berthold Amann wird auf dem Kongress auch selbst einen Vortrag halten über die Wundtherapie bei schweren Durchblutungsstörungen, darunter Stammzellentherapie und plättchenreiche Plasmatherapie. Dr. Frank Schönenberg, Chefarzt der Klinik für Chirurgie im Franziskus-Krankenhaus, wird über das Zweitmeinungsverfahren und vermeidbare Amputationen sprechen.

Pressekontakt

Christoph Kolbe - Leiter Unternehmenskommunikation
Christoph Kolbe
Leiter Unternehmenskommunikation
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Unter dem Dach der Josefwerke firmieren sechs Berliner Unternehmen des Gesundheitswesens: Franziskus-Krankenhaus, St. Joseph Krankenhaus, Elisabeth-Klinik für seelische Gesundheit junger Menschen, Schule für Gesundheitsberufe, MVZ Novomed und Pro Care Facility Management.